TRAUMA-Therapie SOMATIC EXPERIENCING nach DR. PETER LEVINE
Ulrike Heese ist seit 2016 zertifizierter Somatic Experiencing Practitioner (SEP).
Traumatische Ereignisse sind nicht nur Naturkatastrophen, Kriege, Terror, Bedrohung und Gewalt, sondern auch
Stürze, Autounfälle, operative Eingriffe, der Verlust eines nahen Angehörigen, sexueller Missbrauch und vieles mehr.
Allen Traumata gemeinsam ist das „zuviel“, die Überforderung des Nervensystems!
Unsere Handlungsmöglichkeiten bei Gefahr, Angst und Hilflosigkeit sind:
- Kampf
- Flucht
- Immobilität/Starre/Totstellreflex als letzter Ausweg
In traumatischen Geschehnissen ist ganz viel Stress-Energie gebunden, die insbesondere wenn Kampf und Flucht nicht möglich ist, im Körper regelrecht „erstarrt“.
Diese Lähmung/Erstarrung kann lange Zeit anhalten und physische und psychische Beschwerden hervorrufen, z. B.
Ängste, Unruhe, Panik,
Übererregbarkeit, Überaktivität, Wutausbrüche,
Depressionen, Konzentrationsstörungen, Bindungsunfähigkeit, Schlafstörungen,
Erschöpfung, chronische Schmerzen, Migräne, Nacken- und Rückenprobleme
Burnout und viele andere Symptome, die man vielleicht nach Jahren gar nicht mehr mit dem traumatischen Ereignis von einst in Zusammenhang bringt.
(vgl. Somatic Experiencing Deutschland e.V.)
Manche Wildtiere haben uns da ein gesünderes Trauma-Verhalten voraus:
Wenn sie nach Einsatz aller strategischen Maßnahmen wie Kampf, Flucht und Totstellreflex überlebt haben, sorgen sie für die Entladung dieser hohen Trauma-Energie indem sie sich „schütteln“ und „zittern“ bis ihr Nervensystem wieder heruntergefahren ist.
Dieser Prozess ist beim Menschen oft nicht „zu Ende gebracht“.
„Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation.
Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren.
Wir müssen ihm dabei helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden.“
(Dr. Peter Levine)
Mit Somatic Experiencing können körperliche, sensorische und affektive Zustände in Gang gesetzt werden, die Angst und Hilflosigkeit umwandeln. Es geht um die Überwindung und Integration der traumatischer Ereignisse. Abwehr- und Orientierungsreaktionen sollen vollkommen zum Abschluss kommen. Überlebens-Emotionen wie Wut und Entsetzen werden gefühlt, ohne davon überwältigt zu werden.
Durch das eigene Gewahrsein von physischen Körperempfindungen bekommen wir wieder Zugang zu unseren verschiedenen instinktiven Reaktionen wie Orientierung, Flucht, Kampf, Verteidigung und können dadurch wieder zu der vollen Lebensenergie finden, die zum Zeitpunkt der traumatischen Erfahrung eingefroren war und nicht zur Verfügung stand.
Es müssen keine „Geschichten“ erzählt werden. Die im Trauma festgehaltene Energie wird ganz behutsam und in kleinen, verkraftbaren Portionen „entladen“.
Der Körper und die eigene Kraft kann wieder gespürt werden.
Durch die Integration des Geschehenen in das eigene Leben, kann neues Selbstvertrauen und wieder Lebensfreude entstehen.